Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
Mit einer ebenso stimmungs- wie schwungvollen Schlussfeier ging die Erste Mannschaftsweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen zu Ende. Der Präsident des Dresdner Schachfestival e.V., Dr. Dirk Jordan führte gewohnt eloquent durch die Zeremonie.
Nach Grußworten des Vizepräsidenten der FIDE, Akaki Iashvili, des Bürgermeisters der Landeshauptstadt Dresden, Dr. Peter Lames und des Schatzmeisters der ICCD, Holger Mende erfolgten die Ehrungen der Sieger mit Medaillen und Geldpreisen. Gesamtsieger war das Team IPCA Russia, das Team Russia Women Deaf sicherte sich die Frauenwertung, das Team Deutschland Jugend sich die Juniorenwertung. Nach den Teams wurden auch die einzelnen Spieler geehrt, welche jeweils an ihrem Brett die beste Performance erspielt hatten.
Zum Abschluss lud der Chairman der FIDE Commission for Disabled, Thomas Luther alle Spieler zur 2. Mannschaftsweltmeisterschaft vom 17.-25.10.2020 nach Dresden ein. Zur Freude aller Anwesenden sicherte Bürgermeister Dr. Lames die Unterstützung der Landehauptstadt Dresden auch für die nächsten Meisterschaften zu.
Wir gratulieren allen Siegern, wünschen allen eine gute Heimreise und freuen uns auf ein Wiedersehen in zwei Jahren!
Zu Beginn der Finalrunde der Ersten Mannschaftsweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen konnte Dr. Dirk Jordan den Vizepräsidenten des Weltschachverbandes FIDE begrüßen. Wir freuen uns sehr, dass Herr Akaki Iashvili aus Georgien angereist ist und auch bei der Siegerehrung am Nachmittag anwesend sein wird.
Verfolgen Sie hier unser Interview mit Akaki Iashvili
(5) Strzelecki,Jerzy (2011) - Skorobogatykh,Andrey (2160) [A40]
Deaf Poland-Russia Deaf Dresden (5.1), 19.10.2018
[Mika Hassemeier]
1.d4 e6 2.c4 b6 3.e4 Lb7 4.Ld3 Lb4+ [Eine andere Variante für schwarz wäre]
[4...f5 5.Sc3 Sf6 6.f3 fxe4 7.fxe4 Lb4 8.De2 Lxc3+ 9.bxc3 Sxe4 10.Sf3² (10.Lxe4 Dh4+) ]
5.Ld2 De7 6.a3 Lxd2+ 7.Sxd2 f5 8.Sgf3 Sf6 9.De2 fxe4 10.Sxe4 Sc6 11.0–0 0–0² 12.Tad1 Tae8 13.Tfe1 d6? [Ein klarer Fehler, das Feld e6 wird durch d6 zu sehr geschwächt.]
14.b4 [Weiß sollte das Feld e6 am besten sofort unter Beschuss nehmen. 14.Seg5 Sd8 15.d5 e5 16.Dc2 g6 17.Sxh7! Dxh7 (17...Sxh7 18.Lxg6 Sf6 19.Lxe8 Dxe8 20.Td4±) 18.Lxg6 Dg7 19.Lxe8 Txe8 20.Sh4²]
14...e5 15.d5 Sd8 16.Lc2 Lc8 17.La4 Sxe4 18.Dxe4 Tf4?
[ermöglicht Weiß zwei Türme für die Dame zu bekommen mit einen besseren Endspiel.]
[18...Ld7 19.Lxd7 Dxd7 20.Sg5 Df5 21.Dxf5 Txf5 22.Se4=]
19.Dxf4 exf4 20.Lxe8 Df6± 21.La4 Lg4 22.Te8+ Kf7 23.Tde1? [23.Th8 Kg6 24.Lc2+ Lf5 25.Lxf5+ Kxf5 26.Te1+–]
23...Lxf3 24.gxf3 g6 25.T8e4² Kg7? 26.Te7+ Kh6 27.Txc7 Sf7 28.Tee7 Sg5 29.Kg2 Df5?? [ein klarer Fehler des schwarzen Spielers.]
30.Ld7 Df6 31.Lg4 Db2 32.h4 Dxa3 33.b5!+– [Der Weiße besitzt keine Eile Sg5 zu nehmen.]
33...a5 34.bxa6 [besser wäre gewesen]
[34.c5! bxc5 35.b6 Db4 36.b7+–]
34...Dxa6 35.hxg5+ Kxg5 36.Txh7 b5 37.Tc6 [Eine beinahe tadellose Partie des weißen Spielers mit einer positiven Überleitung vom Mittelspiel zum Endspiel.]
1–0
In der Vorschlussrunde blieben die großen Überraschungen aus. In allen Wettkämpfen setzten sich die Favoriten durch, so dass sich die Rangfolge auf den Plätzen 1-3 nicht änderte. Spannung verspricht die letzte Runde dennoch. Sofern sich IPCA Russia morgen keine Blöße gibt, ist die Goldmedaille gesichert. Dahinter aber ist zwischen Deaf Poland und Niedersachsen der Kampf um Platz 2 und Silber offen.
(35) Marczukiewicz,Jerzy (1929) - Ritter,Uwe (2021) [A30]
Deaf Poland-Niedersachsen Dresden (3.3), 17.10.2018
[Mika Hassemeier, Gengchun Wong]
1.Sf3 c5 2.c4 Sf6 3.g3 d5 4.Lg2 Sc6 5.cxd5 Sxd5 6.d4 [Der Zug d4 sorgt gleich für einen schnelleren Ausgleich in der Stellung.]
6...cxd4 7.Sxd4 Sdb4 8.Sxc6 Dxd1+ 9.Kxd1 Sxc6 10.Sc3 Lg4
11.Lxc6+ [Bei Lxc6 muss man ziemlich selbstbewusst sein, da hier genaueres Endspieltechnik benötigt wird. Weiß bekommt zwar ein Angriffspunkts auf c6, muss jedoch gegen das Läuferpaar spielen. In der Stellung muss jeder für sich entscheiden, ob man sich in der Stellung wohlfühlt und so weiterspielen würde. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Stellung recht ausgeglichen ist und Weiß mit Lxc6 versucht etwas zu erreichen.]
11...bxc6 12.f3 Lh3 13.Ke1 e5 14.Le3 Le7 15.Kf2 0–0 16.Sa4 Tfd8 17.Thd1 Td5 18.Sc3 Txd1 19.Txd1 Le6 20.b3 a5 21.Sa4 [Man merkt schon, dass der Isolani auf c6 ziemlich belastend ist, den das Feld c5 ist ziemlich schwach.]
21...f6 22.Lc5 Kf7 23.Tc1 Ld8 24.Lb6 Lxb6+ 25.Sxb6 Td8 26.Ke1 [Deckt die Grundreihe ab.]
26...Td6 27.Tc5 g5 28.Txa5 g4 29.Tc5 gxf3 30.exf3 Ke7 31.Ke2 Lf5 32.Sc4 Ld3+ 33.Ke3 Lxc4 34.Txc4 Ke6 35.a4 Kd5 36.Tc3 Te6 37.b4 e4 38.Tc5+ Kd6 39.fxe4 Te7 40.Kf4 Tb7 41.Tc4 [Mit zwei Bauern mehr im Turmendspiel denke ich, dass es keine schwere Aufgabe mehr sein mag, als Weißer zu gewinnen.]
1–0
Die fünfte Runde der Team-Weltmeisterschaft brachte sowohl eindeutig entschiedene als auch lang umkämpfte Partien. Es ist merklich zu spüren, dass das Turnier langsam in die entscheidende Phase geht. Die nach der vierten Runde führenden Mannschaften konnten auch heute allesamt punkten, so dass sich auf den Plätzen 1 – 3 keine Veränderung ergibt. Die längste Partie des Tages zwischen Olga Gerasimova (Russia Women Deaf) und Sven Hagemann (Team Niedersachsen) fand keinen Sieger – remis durch Stellungswiederholung. Die Niedersachsen fuhren heute ihren dritten Sieg ein. Nach ihrem vielleicht etwas überraschenden Remis gegen IPCA Russia in der zweiten Runde mussten sie sich ja am Folgetag Deaf Poland geschlagen geben. Von dieser Niederlage scheinen sich die Niedersachsen aber gut erholt zu haben. Mal sehen, welchen Platz sie am Ende belegen werden. Im Verhältnis zu IPCA Russia und Deaf Poland haben sie morgen jedenfalls die leichtere Aufgabe gegen das Youth Chess Team Russia, das nur mit zwei Spielern anreisen konnte.
Hier sind die Partien der WTCD 2018 / here are the games in: chessbase
Heute kam es zu der vielleicht vorentscheidenden Begegnung zwischen IPCA Russia und Deaf Poland. Der Wettkampf fand einen eindeutigen Sieger – das russische Team gewann mit 4:0 und eroberte damit den Spitzenplatz zurück. Das Team Niedersachsen setzte sich gegen die Mannschaft vom DGSV 1920 e.V. durch und belegt mit fünf Punkten aufgrund der besseren Feinwertung den dritten Tabellenplatz vor Russia Deaf und Russia Women Deaf mit ebenfalls jeweils fünf Punkten. Das lässt auf eine spannende 5. Runde hoffen.
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Die heutige 3. Runde eröffnete der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen Stephan Pöhler mit dem traditionellen ersten Zug am ersten Brett. Die Runde brachte keine Überraschungen. In allen Wettkämpfen setzten sich die nach ELO - Durchschnitt favorisierten Teams durch. Es führt Deaf Poland mit 6 Punkten vor IPCA Russia (5 Punkte). Dahinter liegen fünf Teams mit jeweils drei Punkten.
Hier einige Impressionen vom dritten Tag der Weltmeisterschaft:
(6) Smirnov,Andrey (2095) - Hoffmann,Rainer (1917) [A30]
Dresdner Gehörlosen SV 1920 e.V.-Russia Deaf Dresden (1.2), 15.10.2018
[Gengchun Wong, Mika Hassemeier]
1.d4 Sf6 2.Sf3 b6 3.c4 e6 4.g3 Lb7 5.Lg2 c5 6.0–0 cxd4 7.Dxd4 [7.Sxd4 Lxg2 8.Kxg2 Eine Nebenvariante, die den Weißen Vorteil mindert.]
7...Sc6 [Der bessere Zug für Schwarz, wäre 7.Le7 der zur Hauptvariante führt.]
[7...Le7 8.Sc3 d6 9.Td1 a6 10.Lg5 (10.b3 Sbd7 11.La3 (11.Lb2 0–0) 11...Sc5) 10...Sbd7 11.e4 Weiß besitz einen minimalen Vorteil durch Raumvorteil.]
8.Df4 h6?! 9.Sc3 g5? 10.Dd2 Sa5 [Schwarz besitz einen Entwicklungsnachteil und muss sich deswegen auf die Entwicklung konzentrieren.]
[10...Lg7]
11.b3 Lg7 12.La3! [Verhindert die schwarze Rochade, dadurch wird die schwarze Königssicherheit erschwert.]
12...Se4 [12...Lf8 13.Lxf8 (13.Lb2 Le7 14.Tad1 0–0 15.Sxg5!!) 13...Kxf8 14.Tad1 Kg7]
13.Sxe4 Lxe4 14.Tad1 d5 [Schwarz öffnet die Stellung, obwohl sein König noch zentral steht.]
15.De3! f5 16.Sd4? Df6 17.cxd5 exd5 18.Sb5
0–0–0?? [18...Kf7 19.Lxe4 dxe4 20.Td7+ Kg8 21.Dd2+–]
19.Dc1+ Kb7 20.Dc7+ Ka6 21.Le7 [Eine schöne Partie mit einer Überleitung von einer strategischen Stellung zu einer Angriffsstellung.]
1–0
In der heutigen zweiten Runde gab es eine kleine Überraschung: Das Team Niedersachsen – mit Startranglistenplatz 4 ins Rennen gegangen – trotzte dem an Platz 1 gesetzten Team IPCA Russia ein Remis ab. Dabei waren die Niedersachsen gegen die um ca. 200 ELO – Punkte stärkeren Russen zunächst sogar mit 2:0 in Führung gegangen. Marco Drewes und Jarno Scheffner punkteten jeweils gegen erheblich stärkere Gegner. An Brett 2 sah es lange so aus, als könne Uwe Ritter ein Remis halten. Am Ende erwies Dimitrij Scerbin dann aber doch als stärker. An 4. Brett konnte Ilia Lipilin seinen positionellen Vorteil auch materiell veredeln und diesen in einen vollen Punkt verwandeln. Das sicherte aus russischer Sicht wenigstens das 2:2. Freude dagegen bei den Niedersachsen. Die anderen drei Begegnungen fanden die erwarteten Gewinner.
Eine Besonderheit gibt es beim Team Russia Youth. Dieses Team konnte leider nur mit 2 Spielern anreisen. Damit ihre Gegner elogewertete Partien spielen können, haben sich von unseren Volunteers Steffi Arnold und Kassandra Klemke bereit erklärt das russische Team zumindest moralisch zu verstärken. Für die Teamwertung gilt aber natürlich - +. Steffi konnte aber ihrem polnischen Gegner heute ein Remis abluchsen.
Neun Mannschaften aus vier Nationen sind zur ersten Schach - Mannschaftsweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen nach Dresden gekommen – ein großer Erfolg für die erste Auflage dieses neuen Team-Wettkampfs. Nachdem Dr. Dirk Jordan, Präsident des Dresdner Schachfestival e.V., alle Spieler, Betreuer und Gäste begrüßt hatte, hieß auch Thomas Luther, Chairmann der FIDE Commission for Disabled, alle Anwesenden im Namen der FIDE herzlich willkommen. Anschließend bedankte sich die Präsidentin der IPCA Svetlana Gerasimova für die Organisation und Durchführung der Weltmeisterschaft. Nach einer launigen Showeinlage – Andreas Röthig unterhielt bestens mit seiner Zaubershow – erklang die Hymne der FIDE und Thomas Luther erklärte die Weltmeisterschaft offiziell für eröffnet. Unmittelbar anschließend gab Hauptschiedsrichter Egmont Pönisch die Bretter für die erste Runde frei.
Die erste Schach Mannschaftsweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen findet vom 14. bis 21. Oktober in Dresden statt.
Entsprechend des FIDE Handbuchs 01. General Regulations for FIDE Competitions Organization 11. veröffentlicht der ZMDI Schachfestival Dresden e.V. die offizielle Ausschreibung der Mannschaftsweltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen 2018.
Die offizielle Ausschreibung ist unter folgendem Link zu finden: Ausschreibung WTCD 2018