World Chess Championship for Disabled 2015
Philip Gardner: Wir möchten mehr gehörlosen Menschen helfen, sich in die Schachwelt zu integrieren
- Geschrieben von Kema Goryaeva (Text); Karsten Wieland (Fotos)
Wenn man sich die Liste ehemaliger Schachweltmeister anschaut, mag es eine Überraschung sein, dass Tigran Petrosian ein Gehörloser war. Hier bei der 2. Weltmeisterschaft im Schach für Menschen mit Behinderung hatten wir die Chance mit dem Präsidenten des ICCD Philip Gardner zu reden.
UV: Wir sind bei der Weltmeisterschaft im Schach für Menschen mit Behinderung. Bei mir ist jetzt Herr Philip Gardner, der Präsident des Weltschachverbandes der Gehörlosen und wir werden ihm jetzt ein paar Fragen stellen.
Was halten Sie von einem Turnier dieser Art?
AG: Die Organisation dieses Turniers übersteigt meine Erwartungen bei weitem. Ich kann es gar nicht glauben wie toll das Ganze hier geleitet wird. Ich genieße jede Minute hier.
UV: Das sind tolle Eindrücke. Haben denn in den letzten Jahren irgendwelche Schachspieler des Gehörlosenverbandes bemerkenswerte Gewinne gehabt bei Veranstaltungen dieser oder ähnlicher Art?
AG: Das Gehörlosenschach ist schon seit 60 Jahren aktiv. Wir hatten unsere erste Europäische Meisterschaft für Gehörlose dieses Jahr im September in Baku. Polen war der Gewinner. Wir haben auch unsere eigene Teamweltmeisterschaft. Der Standard im Gehörlosenschach ist sehr hoch.
UV: Gibt es denn jetzt weitere Pläne für die Zukunft im Gehörlosenschach?
AG: Meine Anwesenheit hier ist sehr wichtig für mich für die Integration von Gehörlosen. Dies ist der erste Schritt, um unsere Stimmen hörbar zu machen. Ganz wichtig ist, mehr Gebärdendolmetscher zur Verfügung zu stellen, insbesondere bei Olympiaden. Bei der letzten in Tromso war das nicht der Fall. Ich will das ändern und somit auch Gehörlosenschach weiter voranzubringen und auf einem höheren Niveau bekannt zu machen. Dies wird Gehörlosen helfen, Normen zu erzielen.
UV: Viel Glück beim Vorantreiben dieser Vorhaben und vielen Dank für Ihre Zeit.